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Fundstellen

Wo werden die Turmaline gefunden?

Turmaline werden auf allen Kontinenten in granitischen Gesteinen gefunden. Meistens kommen sie als schwarzer, undurchsichtiger Schörl vor. Die farbigen Turmaline findet man hauptsächlich in Afghanistan, Brasilien, Kalifornien, Namibia, Nigeria, Pakistan und Russland.

Die schönsten Kristalle aber stammen aus Madagaskar

Sie zeigen besonders viele Farbzonen. Die wichtigsten Fundstellen liegen weit abgelegen hoch in den Bergen und sind nur mit dem Geländewagen und zu Fuß erreichbar. Das Fundgebiet z.B. von Anjanabonoina liegt im zentralen Hochland von Madagaskar. Es ist der weltweit wohl bedeutendste Fundort vielfarbiger Turmaline mit Dreieckszeichnungen und der dreiflügeligen Säule. Am Abhang des Berges ist ein über 800 m langer und 2 bis 12 m breiter grobkörniger Granit mit seinem weißen Quarzgestein aufgeschlossen. Niedrige Stollen wurden von Hand in den Berg vorgetrieben. Darin wurden früher Turmalinkristalle von bis zu 20 kg gefunden. Teilweise sind die nur mit Kerzen beleuchteten Stollen so niedrig und eng, dass das Gestein selbst von den kleinwüchsigen Madegassen ausschließlich in Hockestellung herausgeschlagen werden kann. Die nur sehr selten gefundenen Turmaline bringen dem Finder ein für seine Verhältnisse gutes Geld.

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An einer weiteren Fundstelle arbeiten sich die Männer auf der Suche nach Turmalinen metertief in das Verwitterungsmaterial hinein. Wieder andere suchen ihr Glück in einem kleinen Flussbett. Wo der verwitterte Granit abgetragen und vom Wasser umgelagert wurde, können abgerollte Kristalle im Sand des Flussbettes gefunden werden. Die Ausbeute von wochenlanger mühseliger und harter Arbeit ist aber eher bescheiden.

An einem anderen Ort auf Madagaskar, am Mount Ibity, befinden sich mehrere Turmalinminen. Dort werden auch heute noch kleinere farbige Turmaline gefunden. Einer der Stollen, der 20 m tief und 30 m quer in den Berg hineinführt wurde von einem einzigen Mann in monatelanger harter und kräftezehrender Arbeit Zentimeter um Zentimeter aus dem Gestein heraus geschlagen. Immer in der Hoffnung auf Turmalin-Kristalle zu stoßen. Vom Minenbesitzer bekommt er lediglich Nahrungsmittel. Nur wenn er einen Fund entdeckt, erhält er einen Anteil. Ein anderer Mann siebt in der Nähe das Geröll in einem Bachbett. Hin und wieder glitzert es in seinem Sieb Trotz härtester Arbeit lächeln die schwer arbeitenden Männer , die in der Nähe in einfachen Grashütten hausen. Sie hoffen von Tag zu Tag auf einen Fund, denn sie er haben keinerlei Mittel, keine Kranken- oder gar Altersvorsorge, nicht einmal einen Minimallohn.

Ebenfalls in einem ehemaligen Flussbett bei Illalaka, arbeiten tausende Menschen auf der Suche nach Edelsteinen, auch nach Turmalinen. Alles geschieht in Handarbeit. Bis zu 20 m tiefe Löcher werden gegraben. Ein Mann schaufelt unten den möglicherweise Edelstein führenden Sand in einen Eimer, der dann von den oben Stehenden heraufgezogen und später am Fluss ausgewaschen wird.

An einem anderen Fundort, in Alakamisy-Itenia wird edelsteinhaltiges Verwitterungsmaterial von einem alten Flussbett angeschnitten. Hier fand man die prächtigen, bis zu 40 kg schweren abgerollten Turmaline mit den farbigen Zonierungen und der dreiflügeligen Säule. Sie stammen aus den Graniten oben im Gebirge. Das granitische Gestein in Madagaskar ist tiefgründig verwittert, wobei das Eisen den Boden rot färbt. Die Turmaline sind härter als der zersetzte Feldspat, wodurch sie von der Verwitterung nicht angegriffen werden. Es werden Tagebaue in mehreren Stufen ausgehoben, um die Turmalin führenden Bereiche aufzuschließen.

Abbildung Fundstellen von Turmalinen in Madagaskar